Donnerstag, 28. Mai 2009

Expedition C2C - ReisepräsentationsParty!



Liebe Freunde,

nachdem Ihr an dieser Stelle schon seit über einem Jahr nichts mehr von uns gehört habt, gibt es nun wieder eine Neuigkeit, die es wert ist, hier publik gemacht zu werden!

Wir werden eine Party feiern. Und zwar nicht irgendeine! Nein, es wird eine Party sein, die in guter Tradition zu den beiden letzten C2C-Parties stehen wird. Der Anlass? Wir werden, nach langer Wartezeit, viel zu vielen Stunden vor dem Rechner (danke Sebastian!) und noch viel mehr Fernwehattacken präsentieren. Und zwar nicht irgendwas! Nee nee.

Wir sind stolz, anzukündigen, dass wir

am Samstag, den 12.09.2009 ab 20.00h
in der Sturmbühlstraße 177
in VS-Schwenningen
im Hinterhof der EVT Verbindungstechnik GmbH

die ultimative C2C Reisepräsentation

vorführen werden. Dazu sind alle unsere Freunde und Bekannten recht herzlich eingeladen!

Natürlich wird sich im Anschluß an die kleine Show nicht vermeiden lassen, dass noch die eine oder andere Gerstenkaltschale gereicht und gemeinsam kredenzt wird. Also lasst Eure Autos stehen, bringt Eure Schlafsäcke und Isomatten mit oder gebt bei Google "Taxi" und "Schwenningen" ein.

Wir freuen uns darauf, Euch im September begrüßen zu dürfen!

Montag, 10. März 2008

30.000 Kilometer später...

...standen sie da, am Kap der Guten Hoffnung! Zwei Strolche und ihr Landy, glücklich und zufrieden, heil und unversehrt, am südwestlichsten Punkt Afrikas.


Das Projekt, Überland von Schwenningen nach Kapstadt zu fahren, kann also als voller Erfolg gewertet werden!

Ein Blick ins Logbuch fördert die Reisestatistik zutage: Auf dem Weg durch drei Kontinente haben wir einundzwanzig Länder in einhundertvierundachtzig Tagen bereist und dabei dreißigtausendsechshunderteinunddreißig Kilometer zurückgelegt. Dafür saßen wir fünfhundertsechzig Stunden oder ungefähr vierundzwanzig Tage im Auto, was etwa dreizehn Prozent der gesamten Reisedauer ausmacht. Wieviele Stunden wir an Tankstellen verbracht haben, ist unklar, auf jeden Fall haben wir insgesamt dreitausendsiebenhundertachtundvierzig Liter Diesel für durchschnittlich etwa siebzig Cent pro Liter vertankt - das entspricht einem Durchschnittsverbrauch von etwa zwölf Litern pro hundert Kilometern. (Die Errechnung der CO2-Emissionen entfällt hier aus Gründen des schlechten Gewissens und der Furcht vor Anschlägen militanter Bahnfahrer, Autogegner oder Spaßverderber.)
Eine neue Kupplung, Spannrolle, einen Keilriemen, Ölkühlerschlauch, Autoradio und Verteilergetriebeölwechsel, zwei Differentialölwechsel, Dieselfilter, Luftfilter, Bremsscheiben und Ventilspieleinstellungen, drei Motorölwechsel, fünf Kardanwellen-Simmeringe, sechs Bremsbeläge, sieben (teils mehrtägige) Werkstattbesuche, zehn abgefahrene oder zerfetzte Reifen und ungezählte Service- und Reparaturstopps im Busch hat der Landy gesehen - das Tribut an Afrikas Straßen, Pisten und Strecken, die jeglicher Beschreibung spotten!

Eine Reise wie diese läßt sich aber mit bloßen Zahlenspielereien nicht fassen. Eine Fülle von Bildern, Eindrücken und Erlebnissen wartet darauf, gesammelt, sortiert, reflektiert und verarbeitet zu werden. Bis wir damit fertig sind, wird sicherlich eine ganze Zeit vergehen. Ob wir uns verändert haben? Diese Einschätzung überlassen wir gerne anderen. An dieser Stelle können wir aber definitiv schon einmal die Antwort auf die am häufigsten gestellte Frage vorwegnehmen:

F: Und, wie wars?
A: Hm, war super!

Bei dieser Gelegenheit möchten wir uns herzlich bedanken bei allen, die uns diese Reise ermöglicht haben: Bei all denen, die uns finanziell, materiell oder durch den Einsatz ihrer kostbaren Zeit unterstützt haben, die uns mit kleinen und großen Details geholfen und beraten haben, die uns Arbeits-, Lager- und Schlafstätten zur Verfügung gestellt haben, die uns mit Rat und Tat zur Seite standen, uns bekocht haben und die uns vor allem bei unseren Spinnereien und Träumereien ertragen haben.

Wir bedanken uns außerdem sehr herzlich bei der treuen Leserschaft unserer Website - die Resonanz war umwerfend, motivierend und inspirierend!

Flug LT2673 befördert uns am 13. März zwischen 07.05h und 17.35h von Kapstadt nach München. Das sind elfeinhalb Stunden oder 9.142 Kilometer Luftlinie gegenüber einem halben Jahr und dreimal so vielen Kilometern - Life is a journey, not a destination!

Sonntag, 24. Februar 2008

Seichte Brise aus Südwest

Namibia ist schön. Sehr schön sogar. Geographisch liegt es im Südwesten Afrikas, kulturell und kulinarisch jedoch möchte man meinen, es liege irgendwo zwischen Castrop-Rauxel und Tirol.

Doch langsam. Bis in die 1880er war die afrikanische Idylle im Land der Namib einigermaßen ungestört. Weil das Land an seiner Atlantikküste hauptsächlich aus sandigem Nichts besteht, blieb es lange von den europäischen Expediteuren unbeachtet. Im Landesinneren sammelten und jagten deshalb weitgehend unbehelligt Hottentotten, Herero, Ovambo, Himba, Nama und San.

Eines schönen Tages jedoch landeten ein paar Teutonen an der Skelettküste, im Wettstreit mit den etablierten Kolonialmächten darum bestrebt, den deutschen Überseebesitz auf- und auszubauen. Allen voran der Herr Lüderitz, der Land erwarb, und in dessen Fußstapfen später die Deutsche Kolonialgesellschaft für Südwestafrika unter der Protektion der Schutztruppe Land und Leute ersch(l)oss.

Konsequenterweise hielten im Gefolge der Soldaten, Händler und Farmer typisch deutsche Kulturelemente Einzug in Afrika. Man baute plötzlich nicht mehr aus Stroh und Ziegenfellen, sondern für die Ewigkeit. Straßen und Eisenbahnen wurden angelegt und beim Metzger gab es Leberwurst und Eisbein.

Bis hier mag diese Geschichte klingen, wie sich eine typische Kolonialisierungsgeschichte eben anhört. Bemerkenswert ist jedoch, was der Afrikareisende heute in Namibia vorfindet, wenn man sich vor Augen hält, dass der offizielle deutsche Einfluss in Südwest nur 30 Jahre lang anhielt.

Namibia 2008.

Was zwischen Salzburg und Swakopmund für Tagträume, Wahnvorstellungen und Entzugserscheinungen sorgte, ist plötzlich wieder käuflich erwerbbar: Weißwürste und Brezeln, Schinken, Salami, Laugenwecken und Milchprodukte.


Beim Schlachter spricht man selbstredend deutsch. Genauso übrigens wie in der Adler Apotheke, anzufinden in der Kaiser-Wilhelm Straße zu Swakopmund oder in der Luisen-Apotheke in Windhoek.


Die Adler Apotheke, Kaiser-Wilhelm-Straße, Swakopmund.


Windhoek, Einkaufspassage. Die Luisen-Apotheke neben dem Bushman-Shop.

Etwas seltsam mutet jedoch die Traditionsverbundenheit der deutschen Bevölkerung Namibias an, die beim Besuch eines Kriegerdenkmals der Schutztruppe deutlich wird:

Eichenkränze im Jahr 2008: Denkmal für Gefallene der Schutztruppe.

Auch wirtschaftlich ist Namibia stark teutonifiziert. Nicht nur, dass Deutsche hier die Funktion übernehmen, die in den Ländern Ostafrikas Inder und Pakistanis innehaben und dass Deutschland ein großer Handelspartner ist, dass die Mehrheit der 4x4-Mietwägen, die Namibias Pisten unsicher machen, von Deutschen gefahren werden und dass selbst im entlegensten Dorf die alten Hereros noch deutsch können. Das lustigste Beispiel ist aber ein Vergleich der Corporate Identities der beiden jeweiligen nationalen Fluglinien.

Wer hat da bei wem abgekupfert?

Namibia, das ist Europa in Afrika. Auf einmal gibt es keine billigen Straßensnacks aus der Autofelge und keine Piraten-CDs mehr. Dafür gibt es jetzt wieder Verbotsschilder an jeder Ecke und griesgrämige Leute, die einem fragende Blicke zuwerfen, wenn man sie auf der Straße grüßt. Den Kulturschock hätten wir also hinter uns.

Namibia, ein gutes Land, um sich wieder an die Heimat zu gewöhnen.

Namibia, TI-not-A. (MK)

Dienstag, 29. Januar 2008

Malawi - Wo der Honig fließt

Phillip wurde vor 30 Jahren in Nkhata Bay am Lake Malawi geboren. Er lebt mit seiner Familie in einem bescheidenen Haus ein paar Kilometer vom Dorf entfernt. Sie bewirtschaften ihr Land seit Generationen hauptsächlich zur Selbstversorgung. Seine Frau lebt, wie es für ihren Stamm üblich ist, seit der Hochzeit mit ihm im Haus seiner Eltern, zusammen mit seinem Bruder. Das 8 Monate alte Kind wird in der Familiengemeinschaft aufgezogen. Vor 5 Jahren wurde Phillip von der Mayoka-Village Lodge als Barmann eingestellt. Seitdem kommt mehr Geld ins Haus. Es wird für die Versorgung der gesamten Familie und für die Schulausbildung seines jüngeren Bruders eingesetzt. Übrig bleibt für ihn nichts.
Nebenbei verdient er mit den 3 selbstgebauten Bienenstöcken ein wenig Extrageld. Honig ist gefragt in Nkhata Bay. Im Moment versucht er eine Beschäftigung für seinen Bruder zu finden, die auch Geld für die Familie bringt, damit er sein Imkergeschäft ausbauen kann. Abnehmer für den Honig gibt es auch in der nächstgrößeren Stadt Mzuzu. So könnte er Geld beiseite legen. Durch den Umgang mit den Touristen hat er viel von der Welt erfahren. Sein Traum - eine Reise nach Europa. Das steht aber in den Sternen
Im Moment baut er einen Friseur-Salon auf, in dem auch Videovorführungen stattfinden sollen – wenn sein Bruder mit der Schule fertig ist, soll er das Geschäft voll übernehmen. Die Zukunft der Familie wäre gesichert. Die umgerechnet 20 Euro für den Haarschneider hat er mühsam beiseite gelegt, die Räumlichkeiten auch schon organisiert. Wenn es nicht funktioniert, gibt es noch den See. Mit der Investition in ein Fischernetz und einen Einbaum kann ein Fischer aus seinem Bruder werden.
Doch im Moment arbeitet Phillip 6 Tage pro Woche bis nachts an der Bar, übernachtet in der Lodge. Jeden Morgen fährt er dann mit dem Fahrrad nach Hause, am Mittag wieder zur Arbeit. Wegziehen von seinem Heimatdorf kommt für ihn nicht in Frage. Seine Familie bedeutet für ihn Sicherheit und er weiß den Zusammenhalt zu schätzen. „Das ist unser größter Reichtum hier in Malawi.“
Das Holz für neue Bienenstöcke ist teuer. Es wird noch dauern, bis er neue anfertigen kann.
Solange arbeitet er hart, um sich seinen Traum zu verwirklichen.
Eine wahre Geschichte Afrikas. Eine der wenigen mit einer hoffnungsvollen Vision, selbst erarbeitet. Fernab des „gimme my money“ - Bettelns. (SB)

Samstag, 19. Januar 2008

Jede Menge neue Fotos!

Nach einer längeren Strand-Surf-Sansibar-Pause sind wir wieder zurück und waren nicht untätig: Die Bildergalerie ist aktualisiert und zeigt Euch, was wir in Burundi und Tanzania bisher so erlebt haben.
Viel Spass beim Durchblättern!

Wie ich mit zwei Mädels im Bett war

Eigentlich war alles ganz einfach, ich musste nicht mal irgendetwas machen. Es hatte mich ja jeder davor gewarnt, aber plötzlich waren sie eben da und ich konnte nicht widerstehen.
Am Anfang, in der Stadt, wollten sie nur meine Arme, dann, ein bisschen später auch den Rücken und den Kopf. Abends dann, auf dem Sofa im Hotel, da gings schon heisser her: Es wurde geschwitzt, der ganze Körper war bei der Sache. Ab und zu auch ein Schauer über den Rücken, war es so kalt dort? Lang hielt ich es mit den beiden nicht auf dem Sofa aus, ab ins Bett!
Dort gings dann richtig zur Sache: Zuerst noch ne Pille eingeworfen und ab in die Phantasiewelt. Wasserfallartige Schweissausbrüche, Fieberphantasien, ich spürte jede Faser meines Körpers. An viel Schlaf war nicht zu denken. Traum oder Wirklichkeit? An der Decke drehte sich der Ventilator.
Morgens um fünf schrie der Muezzin das Morgengebet durch die Gassen Stone Towns. Die beiden schliefen, oder liessen mich zumindest etwas ausruhen.
Den Tag verbrachten wir im Bett, im Halbschatten der Fensterläden, abwechselnd schlafend und wach. Viel zu erzählen gabs nicht, ein Ingwertee sollte wohl gut gegen die Erschöpfung und die erhitzten Körper sein. Und viel Wasser, das auch gleich wieder in das sowieso schon tropfnasse Betttuch geschwitzt wurde.
So ging das ein paar Tage, immer das gleiche, doch die anfängliche Intesität liess mit der Zeit ein bisschen nach. Und nach drei Tagen war der Spuk vorbei. Ich schickte die Mädels in die Wüste. Schnauze voll von Maria und von Lara! (MK)

Donnerstag, 3. Januar 2008

Happy New Year!

Sommer, Sonne, Surfen. So fängt das neue Jahr gut an! Man könnte auch sagen, dass wir gerade Urlaub vom Urlaub machen. Das Ganze spielt sich an einem Traumstrand am indischen Ozean ab, im Beachcrab Resort bei Pangani unweit von Tanga, Tanzania.


Morgens nach dem Aufstehen bietet sich ein, sagen wir, ganz netter Ausblick auf den Ushongo Beach.


Ein kleiner Strandspaziergang, und man ist im nächsten Dorf, wo es Fisch und Telefonkarten gibt.


Das Landycamping ist dementsprechend standesgemäß und robinsonesk, 20m vom Strand und unter Palmen. Morgens ab 8 hält man es im Auto nicht mehr aus, weshalb wir schon auf die Hängematte ausgewichen sind. Der einzige Nachteil daran ist, dass die Matte an einer Palme angebunden ist, und Palme plus Wind kann für fallende Kokosnüsse und Palmwedel sorgen. Heute Nacht gab es deshalb auch einen kurzzeitigen Palmwedel-Beinahetreffer-Alarm mit glimpflichem Ausgang ;) Kulinarische Höhepunkte in Form von frischgefangenen Garnelen, gebraten in Knoblauch-Zwiebel-Limetten-Sauce oder Jackfish vom Steingrill mit Spätzle und Ladyfingers runden den Eindruck ab, dass wir hier im Paradies gelandet sind…


Landy-Camping in superber Nachbarschaft von Steffi und Stefan aus Austria.


Neben der Herausforderung, am Strand zu liegen, ohne sich einen Sonnenbrand abzuholen, bieten konstanter Wind und körpertemperaturwarmes Wasser die Voraussetzung für unsere bisher größte sportliche Herausforderung (neben extensivem Motorsport natürlich):


Das T-Shirt ist übrigens nur gegen den Sonnenbrand ;)


Kurze Einweisung und los gehts. Was uns aber keiner gesagt hatte: Windsurfen fordert eine ungewohnte Höchstleistung an Koordination eines wackelnden Bretts, schweren Masts, bockigen Segels und wat wees ick noch allet. Deshalb gings erstmal ab. Ins Wasser. Wieder aufs Brett, wankelnd, balancierend, jubelnd, und ab ins Wasser. Do ... While Hände <> "aufgerissen". Nach einer Stunde bestand der Rekord schon aus 10 beachtlichen Sekunden Boardtime, allerdings ohne erkennbaren Vortrieb. Sportlich sahs auch nicht aus, aber gut, es ist noch kein Surfer vom Himmel gefallen, nur ins Wasser. Am zweiten Tag hats dann schon ganz gut geklappt, Bodensee, wir kommen! Sobald die Wunden geheilt sind, gehts dann an die 360s und die Sprünge…

Dieser Post wartet aber noch mit einem weiteren Knüller auf, der eher technischer Natur ist: Wir sind Echtzeit. Live und direkt aus Afrika! Tadaa! GPRS-Internet am Strand, das rockt! Inzwischen kennt man zwar alle Kundenberater des Celtel Customer Care Centers persönlich, aber im Schweisse unseres Angesichts, trotz TIA und 30 Grad im Schatten ist es vollbracht! Bis dass der Insufficient Credit uns scheidet. (MK)