Ebola – der schwarze Kontinent schlägt zurück
Alles lief wie ein schweizer Uhrwerk. Von Kakamega im Westen Kenias hatten wir geplant, auf direktem Weg nach Jinja in Uganda weiterzureisen, um eine Tour du Lac zu starten, einmal um den Lake Victoria und weiter Richtung Rwanda, Doch was der Standard aus Uganda berichtete, klang auf einmal nicht mehr nach Rafting auf dem Victoria Nile, Party in Kampala und Gorilla Watching im Bwindi Impenetrable Forest, sondern nach einem Land in Panik, wo der Präsident seinen Landsleuten verbietet, sich die Hände zu schütteln, wo Ärzte auf einmal doch Grenzen kennen, wo der überregionale Handel zum Erliegen kommt und wo die benachbarten Länder rigorose Gesundheitschecks an ihren Grenzübergängen durchführen bzw. diese, wie die D.R. Congo und Rwanda, gleich ganz dicht machen.
Die Rede ist von Ebola, der Geissel der Menschheit. Ein Virus, dessen Herkunft, Rückzugsgebiet und natürlicher Wirt im undurchdringlichen Jungel des dunklen Herzen Afrikas vermutet werden, und der mit trauriger Regelmäßigkeit im Grenzgebiet zwischen Congo und Uganda zuschlägt. Der letzte große Ausbruch mit ein paar hundert Toten war 2003, 50-90% aller Erkrankungen verlaufen tödlich und es gibt keine Therapie ausser der Bekämpfung der Begleiterscheinungen. Auf den Krankheitsverlauf soll hier nicht näher eingegangen werden, nur soviel, Ebola ist hässlich! Die Variante 2007 ist bisher unbekannt und Spezialisten des amerikanischen Center of Disease Control helfen momentan vor Ort bei der Eindämmung der Krankheit und der Erforschung des Virus. Fatalistisch und mit einem gewissen Zynismus meinen manche dieser Experten, dass von der Krankheit im Grunde nur eine geringe Gefahr ausgeht, da der Virus seinen Wirt so schnell in die ewigen Jagdgründe befördert, dass eine epidemische Ausbreitung à la AIDS nicht zu erwarten ist.
Da man ja glücklicherweise jung und flexibel ist und Pläne dafür gemacht sind, geändert zu werden, disponierten wir kurzerhand um und sind momentan safe but a bit sorry in Mwanza in Tanzania.
NB: Es besteht keinerlei Anlass zur Beunruhigung: Die Regierungen Ostafrikas sind an derlei Dinge gewöhnt und haben als oberstes Ziel, die Krankheit in der Ursprungsprovinz einzudämmen. Das Krisenhandling von Ugandas Nachbarländern ist professionell und effizient, da gerade für Kenia aus touristischen und für Rwanda aus wirtschaftlichen Gründen viel auf dem Spiel steht. Deshalb gibt es für uns kein Grund zur Sorge und es bleibt zu hoffen, dass sich der Virus so schnell wie möglich wieder dorthin zurückzieht, wo er hergekommen ist.
TIA, this is Africa! (MK)
<< Startseite