Dienstag, 29. Januar 2008

Malawi - Wo der Honig fließt

Phillip wurde vor 30 Jahren in Nkhata Bay am Lake Malawi geboren. Er lebt mit seiner Familie in einem bescheidenen Haus ein paar Kilometer vom Dorf entfernt. Sie bewirtschaften ihr Land seit Generationen hauptsächlich zur Selbstversorgung. Seine Frau lebt, wie es für ihren Stamm üblich ist, seit der Hochzeit mit ihm im Haus seiner Eltern, zusammen mit seinem Bruder. Das 8 Monate alte Kind wird in der Familiengemeinschaft aufgezogen. Vor 5 Jahren wurde Phillip von der Mayoka-Village Lodge als Barmann eingestellt. Seitdem kommt mehr Geld ins Haus. Es wird für die Versorgung der gesamten Familie und für die Schulausbildung seines jüngeren Bruders eingesetzt. Übrig bleibt für ihn nichts.
Nebenbei verdient er mit den 3 selbstgebauten Bienenstöcken ein wenig Extrageld. Honig ist gefragt in Nkhata Bay. Im Moment versucht er eine Beschäftigung für seinen Bruder zu finden, die auch Geld für die Familie bringt, damit er sein Imkergeschäft ausbauen kann. Abnehmer für den Honig gibt es auch in der nächstgrößeren Stadt Mzuzu. So könnte er Geld beiseite legen. Durch den Umgang mit den Touristen hat er viel von der Welt erfahren. Sein Traum - eine Reise nach Europa. Das steht aber in den Sternen
Im Moment baut er einen Friseur-Salon auf, in dem auch Videovorführungen stattfinden sollen – wenn sein Bruder mit der Schule fertig ist, soll er das Geschäft voll übernehmen. Die Zukunft der Familie wäre gesichert. Die umgerechnet 20 Euro für den Haarschneider hat er mühsam beiseite gelegt, die Räumlichkeiten auch schon organisiert. Wenn es nicht funktioniert, gibt es noch den See. Mit der Investition in ein Fischernetz und einen Einbaum kann ein Fischer aus seinem Bruder werden.
Doch im Moment arbeitet Phillip 6 Tage pro Woche bis nachts an der Bar, übernachtet in der Lodge. Jeden Morgen fährt er dann mit dem Fahrrad nach Hause, am Mittag wieder zur Arbeit. Wegziehen von seinem Heimatdorf kommt für ihn nicht in Frage. Seine Familie bedeutet für ihn Sicherheit und er weiß den Zusammenhalt zu schätzen. „Das ist unser größter Reichtum hier in Malawi.“
Das Holz für neue Bienenstöcke ist teuer. Es wird noch dauern, bis er neue anfertigen kann.
Solange arbeitet er hart, um sich seinen Traum zu verwirklichen.
Eine wahre Geschichte Afrikas. Eine der wenigen mit einer hoffnungsvollen Vision, selbst erarbeitet. Fernab des „gimme my money“ - Bettelns. (SB)

Samstag, 19. Januar 2008

Jede Menge neue Fotos!

Nach einer längeren Strand-Surf-Sansibar-Pause sind wir wieder zurück und waren nicht untätig: Die Bildergalerie ist aktualisiert und zeigt Euch, was wir in Burundi und Tanzania bisher so erlebt haben.
Viel Spass beim Durchblättern!

Wie ich mit zwei Mädels im Bett war

Eigentlich war alles ganz einfach, ich musste nicht mal irgendetwas machen. Es hatte mich ja jeder davor gewarnt, aber plötzlich waren sie eben da und ich konnte nicht widerstehen.
Am Anfang, in der Stadt, wollten sie nur meine Arme, dann, ein bisschen später auch den Rücken und den Kopf. Abends dann, auf dem Sofa im Hotel, da gings schon heisser her: Es wurde geschwitzt, der ganze Körper war bei der Sache. Ab und zu auch ein Schauer über den Rücken, war es so kalt dort? Lang hielt ich es mit den beiden nicht auf dem Sofa aus, ab ins Bett!
Dort gings dann richtig zur Sache: Zuerst noch ne Pille eingeworfen und ab in die Phantasiewelt. Wasserfallartige Schweissausbrüche, Fieberphantasien, ich spürte jede Faser meines Körpers. An viel Schlaf war nicht zu denken. Traum oder Wirklichkeit? An der Decke drehte sich der Ventilator.
Morgens um fünf schrie der Muezzin das Morgengebet durch die Gassen Stone Towns. Die beiden schliefen, oder liessen mich zumindest etwas ausruhen.
Den Tag verbrachten wir im Bett, im Halbschatten der Fensterläden, abwechselnd schlafend und wach. Viel zu erzählen gabs nicht, ein Ingwertee sollte wohl gut gegen die Erschöpfung und die erhitzten Körper sein. Und viel Wasser, das auch gleich wieder in das sowieso schon tropfnasse Betttuch geschwitzt wurde.
So ging das ein paar Tage, immer das gleiche, doch die anfängliche Intesität liess mit der Zeit ein bisschen nach. Und nach drei Tagen war der Spuk vorbei. Ich schickte die Mädels in die Wüste. Schnauze voll von Maria und von Lara! (MK)

Donnerstag, 3. Januar 2008

Happy New Year!

Sommer, Sonne, Surfen. So fängt das neue Jahr gut an! Man könnte auch sagen, dass wir gerade Urlaub vom Urlaub machen. Das Ganze spielt sich an einem Traumstrand am indischen Ozean ab, im Beachcrab Resort bei Pangani unweit von Tanga, Tanzania.


Morgens nach dem Aufstehen bietet sich ein, sagen wir, ganz netter Ausblick auf den Ushongo Beach.


Ein kleiner Strandspaziergang, und man ist im nächsten Dorf, wo es Fisch und Telefonkarten gibt.


Das Landycamping ist dementsprechend standesgemäß und robinsonesk, 20m vom Strand und unter Palmen. Morgens ab 8 hält man es im Auto nicht mehr aus, weshalb wir schon auf die Hängematte ausgewichen sind. Der einzige Nachteil daran ist, dass die Matte an einer Palme angebunden ist, und Palme plus Wind kann für fallende Kokosnüsse und Palmwedel sorgen. Heute Nacht gab es deshalb auch einen kurzzeitigen Palmwedel-Beinahetreffer-Alarm mit glimpflichem Ausgang ;) Kulinarische Höhepunkte in Form von frischgefangenen Garnelen, gebraten in Knoblauch-Zwiebel-Limetten-Sauce oder Jackfish vom Steingrill mit Spätzle und Ladyfingers runden den Eindruck ab, dass wir hier im Paradies gelandet sind…


Landy-Camping in superber Nachbarschaft von Steffi und Stefan aus Austria.


Neben der Herausforderung, am Strand zu liegen, ohne sich einen Sonnenbrand abzuholen, bieten konstanter Wind und körpertemperaturwarmes Wasser die Voraussetzung für unsere bisher größte sportliche Herausforderung (neben extensivem Motorsport natürlich):


Das T-Shirt ist übrigens nur gegen den Sonnenbrand ;)


Kurze Einweisung und los gehts. Was uns aber keiner gesagt hatte: Windsurfen fordert eine ungewohnte Höchstleistung an Koordination eines wackelnden Bretts, schweren Masts, bockigen Segels und wat wees ick noch allet. Deshalb gings erstmal ab. Ins Wasser. Wieder aufs Brett, wankelnd, balancierend, jubelnd, und ab ins Wasser. Do ... While Hände <> "aufgerissen". Nach einer Stunde bestand der Rekord schon aus 10 beachtlichen Sekunden Boardtime, allerdings ohne erkennbaren Vortrieb. Sportlich sahs auch nicht aus, aber gut, es ist noch kein Surfer vom Himmel gefallen, nur ins Wasser. Am zweiten Tag hats dann schon ganz gut geklappt, Bodensee, wir kommen! Sobald die Wunden geheilt sind, gehts dann an die 360s und die Sprünge…

Dieser Post wartet aber noch mit einem weiteren Knüller auf, der eher technischer Natur ist: Wir sind Echtzeit. Live und direkt aus Afrika! Tadaa! GPRS-Internet am Strand, das rockt! Inzwischen kennt man zwar alle Kundenberater des Celtel Customer Care Centers persönlich, aber im Schweisse unseres Angesichts, trotz TIA und 30 Grad im Schatten ist es vollbracht! Bis dass der Insufficient Credit uns scheidet. (MK)