Freitag, 14. Dezember 2007

How very amusing – Kenya’s colonial caleidoscope

Kenia ist seit rund 40 Jahren unabhängig, seit fast einem halben Jahrhundert ein freies, stolzes und selbstbewusstes, wenn auch manchmal strauchelndes, afrikanisches Land. Kenia klingt nach Abenteuer: Massai-Krieger und wilde Tiere, Leoparden, und Löwen, die durch die Steppen ziehen und unschuldige Antilopen reissen, Elefanten, die friedlich neben Giraffen und Büffeln grasen.
Doch eigentlich sieht Kenias Alltag ganz anders aus: Morgens zum Frühstück gönnt man sich scrambled eggs und eine fritierte Wurst, dazu wird Tee mit Milch gereicht. Nach der Lektüre des Standard steigt man in seinen right hand drive Land Rover, und fährt – keep left, remember – auf very british ausgeschilderten Strassen zur Arbeit. An der Strassenecke hält man kurz am roten Queen Victoria Briefkasten an, wirft die Korrespondenz ein und kauft sich beim Inder nebenan noch einen schönen Cadbury’s Crunchy Riegel, falls der kleine Hunger kommt. Die Kleinen schnell in die Schule gebracht, müssen sie schließlich bald ihr KCSE – das Kenyan Certificate of Standard Education – machen. Zum Lunch gibts ein gutes beef curry, oder für diejenigen, die nicht so auf indisch stehen, einen ordentlichen beef stew with chips and coleslaw. Nach der Arbeit – und hier sagt der Kenianer baadi ya kazi – geht man mit seinen Mates in die Eckkneipe und lässt den Abend bei ein paar warmen Tuskers – und warm versteht sich doch von selbst – ausklingen, während man jubelt, wenn Arsenal in Führung liegt oder mal wieder auf den bloody referee flucht, wenn er ManU einen Freistoss gibt, although he didn’t even touch him…
Kenia, das ist die afrikanische Variante Englands. Very amusing! (MK)

Good old England, bis hin zu den Straassenschildern passt alles...